Eigenberger Robert
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Robert
Eigenberger
Dr. phil.
männlich
14.02.1890
Sedlitz (Brüx, Tschechoslowakei)
gottgläubig
, zuvor: römisch-katholisch
Lehrende_r
Direktor der Gemäldegalerie, Professor am Institut für Konservierung und Technologie
19.04.1917
vor 1938
30.09.1965
nach 1945
Pensionierung
Nein
Ja
Nein
Ja
Eigenberger, seit 1917 Kustos, später Direktor der Gemäldegalerie, seit 1934 a.o. Prof. (seit 1940 o. Prof.) der 1934 neu geschaffenen Lehrkanzel für Konservierung und Technologie an der Akademie, ist seit 1939 NSD Dozentenführer der Akademie und als solcher zu den Beratungen der kommissarischen Leitung beigezogen. Er gilt als "alter Kämpfer" im Sinne der Kundmachung des Reichsstatthalters GBl. 49/1939 und ist förderndes Mitglied der SS. 1945 wird er wegen seiner NSDAP-Mitgliedschaft vom Lehramt enthoben, danach beantragt er auch die Enthebung von seiner Funktion als Galeriedirektor. Die Akademie bemüht sich wiederholt und intensiv um seine Wiederindienststellung, lobt ihn ausdrücklich als Kollegen und unersetzlichen Fachmann und behauptet u.a., dass es ihm zu verdanken sei, dass 1938 nur drei Professoren enthoben worden sind. Eigenberger zählt aufgrund seiner Funktion als NSD Dozentenbundführer zu den belasteten Personen. Die Sonderkommission rehabilitiert ihn 1946: Seine NSDAP-Mitgliedschaft sei erst nach dem "Anschluss" erfolgt und auf die "illegale" Zeit rückdatiert worden und außerdem stünde fest, dass er zwar 1938 "zweifellos nationalsozialistisch orientiert war, sich in der Folgezeit von der hitlerischen Ideologie allmählich abgewandt hat und in den letzten Jahren des Regimes seine Gegnerschaft in Wort und Tat offen zum Ausdruck brachte". Schon im November 1946 nimmt er - vorerst unter Beibehaltung seiner Enthebung - seinen Dienst an der Akademie wieder auf. Die Sühnefolgen werden 1948 aufgehoben, 1949 wird er neuerlich zum a.o. Prof. ernannt, 1951-1955 ist er Rektor der Akademie. Den Posten des Gemäldegaleriedirektors tritt er nach dem Krieg nicht wieder an.
Wagner
['Lehrende_r']